Über Methoden nachdenken

Im Rahmen meiner eigenen Forschung und darüber hinaus habe ich ein großes Interesse an qualitativen Methoden der Raumforschung. In den letzten Jahren habe ich mich vor allem mit (auto)ethnographischen, visuellen, kreativen und künstlerischen Methoden auseinandergesetzt. Mich interessiert hierbei, wie ich bestehende Methoden nutzen und erweitern kann und welche neuen, anderen und ungewohnten Formen von Erhebungs- und Darstellungsmethoden es gibt und geben kann, um die Pluralität, Diversität und Vielschichtigkeit von Erfahrungswelten greifen zu können.

Seit 2021 bin ich Mitglied im DFG-geförderten Netzwerk „Visualisierung qualitativer Geographien“, in dem wir uns mit Methoden, Formen und Zugänge der visuellen Erarbeitung, Repräsentation und Kommunikation qualitativer Forschungsprozesse und -ergebnisse auseinandergesetzt haben. Aus dem Netzwerk hervorgehend ist im November 2024 ein Arbeitskreis „Visuelle Geographien“ gegründet worden, der die Arbeit an diesen Themen weiterführen wird. Gemeinsam mit Lea Bauer und Kristine Beurskens (IfL) übernehme ich im ersten Jahr die Sprecher:innen-Position des AKs.

Seit 2020 denke ich gemeinsam mit Dr. Melike Peterson über kreative und künstlerische Methoden in der Geographie nach. Begonnen hat unsere Zusammenarbeit mit dem gemeinsamen Interesse an Zines und so haben wir bei den Tagungen der Neue Kulturgeographie 2020 und 2023 unter den Titeln „Mehr als Worte“ und „Bild/Sprache – Zines als Möglichkeit der Visualisierung von Krisen, Konflikten und Komplexitäten“ Workshops angeleitet, bei denen Teilnehmende Zines erstellt haben. Während der Covid-19-Pandemie haben wir zudem den Workshop „Collage, Cut & Paste. Zines als alternative Form der Kommunikation, Publikation und des Wissenstransfers“ online bei der Jahrestagung der Sektion Stadtforschung der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie durchgeführt. Hieraus sind die gemeinsamen Beiträge „Schneiden, Kleben, Reflektieren: Zines und das Erstellen reflexiver (Forschungs-)Räume“ und „Zines: Getting crafty in and beyond academia“ entstanden. Über die Vermittlung kreativer und künstlerischer Methoden in der Lehre berichten und reflektieren wir wiederum in dem Beitrag „Kreative und künstlerische Zugänge zu Raum — Neue Impulse zur Methodenlehre in der Geographie“.

Geprägt durch feministische Theorie und Methodologie bin ich zudem daran interessiert, welche Möglichkeiten der Erforschung von und Auseinandersetzung mit meiner eigenen Positionalität und meinem Wissen es geben kann. Neben Feldnotizen und Vignetten sind dies für mich insbesondere Fotografien. Über die Erstellung eines autoethnographischen Fotoessays reflektiere ich hier und hier.