Ich bin Humangeographin und Stadtforscherin und seit Dezember 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geographie der Universität Bremen. Zuvor habe ich als PostDoc in der Arbeitsgruppe Digitale Geographie am Institut für Geowissenschaften und Geographie an der Universität Halle gearbeitet und am Institut für Geographie an der Universität Münster promoviert.
Meine Forschungsinteressen liegen in der kritischen Stadtforschung, der Kultur- und Sozialgeographie, den deindustrialization studies sowie ethnographischen, visuellen und kreativen Forschungsmethoden und feministische Methodologie.
In meiner Dissertation habe ich mich mit den Wechselwirkungen von urbanem Raum und künstlerischen Praktiken in Detroit, MI auseinandergesetzt. Ich bin dabei der Frage nachgegangen, wie künstlerische Praktiken in Detroit Raum produzieren und zugleich durch den städtischen Raum geprägt werden. Detroit ist dabei ein besonders interessanter Untersuchungsort, da die postindustrielle Entwicklung, Bevölkerungsrückgang und die historisch bedingte racialization von Raum spezifische urbane Dynamiken erzeugen. Durch Verbindung der Raumtheorien von Henri Lefebvre und Doreen Massey mit Zugängen zu „socially-engaged art“, „site-specific art“ und „public art“, konnte ich mit ethnographischen Methoden fünf künstlerische Praktiken identifizieren, die Raum auf unterschiedliche Weise formen und beeinflussen. Mehr zu dieser Forschung gibt es hier. Die publizierte Arbeit ist beim Franz Steiner Verlag erschienen.
Derzeit untersuche ich in einem Forschungsprojekt die Transformation im deutschen Schiffbau. In den vergangenen Jahren habe ich mich zunächst mit dem ostdeutschen Schiffbau seit 1990 auseinandergesetzt und dabei untersucht, wie ehemalige Werftarbeiter:innen Transformationsprozesse erleben, deuten und erinnern und welche sozialen und kulturellen Phänomene und Beziehungen, Räume und Identitäten sich in Transformationsprozessen um-, über- bzw. neuformen. In den kommenden Jahren werde ich diese Arbeit fortsetzen und nun auch den westdeutschen Schiffbau in die Betrachtung einbeziehen. Außerdem werde ich zukünftig einen besonderen Fokus auf geschlechtsspezifische Erfahrungen und Identitätskonstruktionen im Zusammenhang mit der Deindustrialisierung richten. Mehr zu dem Forschungsprojekt gibt es hier sowie Publikationen dazu hier.
In, aber auch neben diesen beiden Forschungsprojekten begeistert mich eine Auseinandersetzung mit Methoden und Methodologien. In dem DFG-geförderten Netzwerk „Visualisierung qualitativer Geographien“ habe ich mich in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Kolleg:innen mit visuellen Forschungs- und Darstellungsformen in der Geographie auseinandergesetzt. Darüber hinaus interessieren mich sowohl in der Forschung als auch in der Lehre explorative, kreative und künstlerische Methoden.
